Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen beschäftigen sich mit Thema Gewalt

Veröffentlicht am 04.04.2016 in Arbeitsgemeinschaften

Die gewalttätigen und sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln haben die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen im Bezirk Oberpfalz alarmiert. Zur Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt gehörte jetzt auch ein Besuch im Frauenhaus in Weiden.

"Aufklärung ist dringend erforderlich", sagte die Bezirksvorsitzende der AsF, Christine Trenner. An ihrer Seite waren unter anderem MdL Annette Karl und die AsF-Unterbezirksvorsitzende Sabine Zeidler. Astrid Baierl, die Leiterin des Frauenhauses, das unter der Trägerschaft der Diakonie steht, verwies darauf, dass es die Einrichtung seit 20 Jahren gibt. Das Einzugsgebiet umfasst neben der Stadt Weiden auch die Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth. Sieben Plätze hält die Diakonie für betroffene Frauen vor und natürlich entsprechende Plätze für die Kinder.

Ehrenamtliche gesucht

Eine Rufbereitschaft rund um die Uhr sorgt für eine Aufnahme zu jeder Zeit. Um dies zu gewährleisten, ist viel ehrenamtliches Engagement nötig. Deshalb werden auch immer ehrenamtliche Kräfte gesucht (bei Diakonie melden). Im letzten Jahr nahmen 52 Frauen und 71 Kinder das Angebot des Frauenhauses an.
Zur Finanzierung erläuterte Baierl, dass ein Festbetragszuschuss zu den Personalkosten aus Mitteln des Bayerischen Sozialministeriums kommt. Ferner beteiligen sich die Stadt Weiden sowie die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth an den Grundkosten. Die restlichen Mittel bringt das Diakonische Werk aus Eigenmitteln auf, weshalb das Haus auf Spenden und Unterstützer angewiesen ist. Die Beteiligung der Landkreise und der Stadt sind jedoch freiwillige Leistungen. Eine Forderung an die Politik gab Christine Trenner weiter an Annette Karl: "Dies muss eine Pflichtaufgabe werden."

"Besonders die Kinder erleben die häusliche Gewalt gegen die Mütter sehr intensiv" berichtete Astrid Baierl weiter. Zuzuschauen, wenn die Mutter geschlagen wird, verursacht große psychische Schäden. Das Leben im Frauenhaus bietet nicht nur Schutz und Unterkunft für die betroffenen Frauen und Kinder, sondern hilft auch bei der Verarbeitung der Gewalterfahrung. Betroffene erhalten neue Lebensperspektive, Beratung und Hilfe, den finanziellen Aspekt zu schultern. Die Kooperation mit den nötigen Fachstellen, wie Jugendhilfe, psychosoziale Dienste, der Polizei, der Justiz, Jobcenter und den Sozialhilfeverwaltungen sei gewährleistet.
Auch bei der Wohnungssuche erfahren die Frauen Hilfe. "Es ist nicht immer leicht, all diese Betreuung zu leisten, da viele zusätzliche Aufgaben wie Hausorganisation viel Zeit in Anspruch nehmen. Es wäre eine hauswirtschaftliche Fachkraft dringend notwendig", so Baierl. "Diese Fachkraft ist jedoch im Personalschlüssel nicht vorgesehen."
Auch Asylbewerberinnen sind unter den Frauen, die im Frauenhaus Schutz suchen. Probleme dabei bereiten vor allem der nicht geklärte Aufenthaltsstatus und die mangelnden Sprachkenntnisse. "Eine Begleitung ist hier zu jedem Amt erforderlich", erklärt Baierl. Die einfache Lösung wäre ihrer Meinung nach, den "Täter" Mann weiter weg unterzubringen. Dies müsse aber von der Regierung genehmigt werden. Die AsF fordert schon lange eine separate Unterbringung von Flüchtlingsfrauen mit abschließbaren Räumen und eigenen sanitären Anlagen.

Jede vierte Frau
85 Prozent aller aktenkundigen Gewalttaten werden in der Familie verübt. Studien haben gezeigt, dass jede vierte Frau im Laufe ihres Lebens von häuslicher Gewalt betroffen ist. Häusliche Gewalt umfasst körperliche, sexuelle und psychische Gewalt. Mit 90 bis 95 Prozent sind Frauen die Opfer und Männer die Täter. Die häusliche Gewalt betrifft alle Schichten der Gesellschaft, jedoch sind meist Frauen ohne Einkommen betroffen. Die Abhängigkeit vom "Ernährer" hält viele Frauen ab, sich zu trennen. Die Angst vor dem weiteren Leben ist groß.

Bildunterschrift: Waltraud Koller-Girke, MdL Annette Karl, die Leiterin des Frauenhauses Astrid Baierl, AsF-Bezirksvorsitzende Christine Trenner, die auch eine kleine Spende überreichte, AsF-Unterbezirks-Vorsitzende Sabine Zeidler und Dr. Sema Tasali-Stoll (von links) informierten sich über die Arbeit des Frauenhauses.

Bild und Text: Dobmeier für Der Neue Tag

 
 

Homepage SPD Unterbezirk WEN-NEW-TIR

Bundestagsabgeordnter Uli Grötsch

Europaabgeordneter Ismail Ertug

MdL Annette Karl

Bezirksrätin Brigitte Scharf

13.03.2023 19:00 Bundeshaushalt: Lindner verschiebt Vorlage der Etat-Eckwerte
Die Verschiebung bei den Haushaltsverhandlungen ist nicht ungewöhnlich. Es zeichnet sich ab: Die Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 wird eine Herausforderung. „Dass es im Rahmen der Haushaltsaufstellung zu Verschiebungen kommt, ist nicht ungewöhnlich. Unbestritten wird die Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 eine Herausforderung. Es ist gut, dass sich die Regierung dafür die nötige Zeit nimmt. Am Ende… Bundeshaushalt: Lindner verschiebt Vorlage der Etat-Eckwerte weiterlesen

09.03.2023 20:41 FÜR EINE NEUE OSTPOLITIK
SPD-Chef Lars Klingbeil macht sich als Konsequenz aus Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine für eine neue Partnerschaftspolitik mit Ost- und Mitteleuropa stark. Lars Klingbeil legte bei einer „Zeitenwende-Konferenz“ in Warschau einen Fünf-Punkte-Plan zu einer neuen Ostpolitik der Sozialdemokratie in Europa vor. „Wir haben in den letzten Jahren Fehler im Umgang mit Russland gemacht und die… FÜR EINE NEUE OSTPOLITIK weiterlesen

08.03.2023 00:38 GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE. FÜR DICH.
Equal Pay Day, Internationaler Frauen*tag, jeder Tag:Die SPD macht sich stark für Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter. Denn wir wollen eine Gesellschaft, in der sich die Menschen mit Respekt begegnen. Es geht nicht um Applaus in Krisenzeiten, es geht um Zusammenhalt zu jeder Zeit. Es geht um sichere Jobs und gute Arbeitsbedingungen, um gerechte… GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE. FÜR DICH. weiterlesen

07.03.2023 20:36 „UNEINGESCHRÄNKTE UNTERSTÜTZUNG“
Solidarität mit der Ukraine: Parteichef Lars Klingbeil und Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich treffen Präsident Selenskyj in Kyiv. Die SPD steht weiter geschlossen an der Seite der Ukraine und sorgt dafür, dass die Unterstützung „uneingeschränkt weitergeht“ – militärisch, politisch, finanziell und humanitär. Das machten Parteichef Lars Klingbeil und Fraktionschef Rolf Mützenich bei einem gemeinsamen Kyiv-Besuch klar. „Rolf… „UNEINGESCHRÄNKTE UNTERSTÜTZUNG“ weiterlesen

28.02.2023 18:55 WAS DU ZU STROM- UND GASPREISBREMSE WISSEN SOLLTEST
Millionen Gas- und Stromkunden zahlen ab 1. März weniger. Dann nämlich greifen die milliardenschweren Preisbremsen und die Abschlagzahlungen verringern sich. Wir wenden 200 Milliarden Euro dafür auf, damit Strom, Gas und Wärme bezahlbar bleiben. Für Familien genauso wie für die Bäckerei um die Ecke und die Glasmanufaktur. Rückwirkend gilt die Entlastung auch für Januar und… WAS DU ZU STROM- UND GASPREISBREMSE WISSEN SOLLTEST weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de

Adminzugang

Adminzugang